Trockenfutter......Kaltgepresst oder extrudiert?
Bei vielen Hundehaltern stellt sich die Frage, kaltgepresst oder extrudiert? In vielen Foren wird man geradezu gelyncht, wenn man kein kaltgepresstes Futter füttert. Setzt man seinem Hund doch dem Risiko der Magendrehung aus.
Ist das so? Schauen wir uns die einzelnen Herstellungsmethoden doch einmal an.
Vorweg, eines haben alle Herstellungsmethoden gemeinsam: Es werden jeweils trockene Zutaten verwendet.
Extrudiertes Futter:
Beim extrudieren wird ein Futterbrei mit Wasserdampf auf ca. 85 Grad gebracht. Dann wird dieser Brei immer wieder geknetet, bis eine einheitliche Masse entsteht. Diese wird dann mit hohem Druck bei ca. 120 Grad durch Düsen gedrückt. Bei dieser hohen Temperatur werden fast alle Vitamine und Spurenelemente zerstört und müssen danach wieder zugesetzt werden. Von Natürlichkeit keine Spur mehr.
Allerdings bietet dieses Verfahren auch Vorteile. Durch den Herstellungsprozess werden die Proteine verändert und Kohlenhydrate aufgespalten, wodurch das Futter hochverdaulich wird.
Kaltgepresstes Futter:
Beim kaltpressen werden die getrockneten Zutaten vermischt und durch hohen Druck mittels einer Walze durch Löcher gepresst. Auch hier entstehen hohe Temperaturen, jedoch lediglich bis ca 80 Grad. Viele natürliche Stoffe bleiben so erhalten und müssen nicht künstlich wieder zugefügt werden.
Jedoch fehlt in diesem Prozess die Veränderung der Proteine und Kohlenhydrate, so dass nicht jeder Hund dieses Futter verträgt.
Allerdings quellen beide Futterarten im Hundemagen auf, wenn auch das kaltgepresste meiner Erfahrung nach etwas schneller so dass der Futterbrei schneller verdaut wird.
Einen Grund eine Herstellungsart zur Vermeidung von Magendrehungen zu empfehlen sehe ich hier jedoch KEINEN. Leider sind die Gründe einer furchtbaren Magendrehung vielfältig. Aufquellendes Futter ist „nur“ ein weiterer Risikofaktor.
Eine gute Alternative könnte gebackenes Futter, wie es z.B. Ritzenberger anbietet, sein. Dieses Trockenfutter quillt nicht im Hundemagen, jedoch gilt auch hier: Nur, wenn der Hund es verträgt.
Jaaaaa, aber die Zähne sollen doch so schön blitzeblank bleiben, nicht wahr?
Liebe Hundeleute, auch dieses Argument PRO Trockenfutter muss ich leider verneinen. Oder putzt ihr euch mit Keksen die Zähne ;)
Ihr seht, die Wahl des Hundefutters ist nicht einfach. Falls Ihr Fragen habt, wendet Euch gerne an uns.
In diesem Sinne…… knuddelt Eure Fellnasen und bis bald.
Euer Hundum – minden Team