Schwupp, da ist die Leine aus der Hand gefallen oder der Hund durch die Tür geschlüpft.

Vielen Hundebesitzern ist dies sicher schon passiert. Lässt sich ein Hund in der Situation abrufen, ist es kein Problem. Leider klappt dies in vielen Fällen aber nicht und der Hund ist erstmal über alle Berge.


Jedes Jahr entlaufen in Deutschland tausende Hunde. Viele kehren nach kurzer Zeit zum Entlaufort zurück, andere werden von Passanten gefunden und finden durch Tierheime und / oder Tasso den Weg zurück zum Besitzer.


Vor allem aber Hunde, die ortsfremd sind, keinen Bezug zum (neuen) Besitzer haben oder ohnehin menschenscheu sind, lassen sich nicht ohne weiteres einfangen und die Suche wird für den Besitzer schnell zum Alptraum.


Wir möchten hier ein paar erste Tipps geben, desweiteren stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Verfügung, denn es zeigt sich, dass gerade in den ersten Stunden nach Entlaufen die richtigen Weichen gestellt werden sollten.


Der wichtigste Tipp zuerst: Ruhe bewahren und am Entlaufort warten. Die allermeisten Hunde kehren dorthin zurück, auch, wenn man sich das in vielen Situationen gar nicht vorstellen kann.


Entläuft der Hund von Zuhause oder in der Nähe, so sollte man den Zugang zum Haus ermöglichen und dort leckeres Futter aufstellen.


Auch Tasso, die umliegenden Tierheime und die Polizei sollte man zeitnah informieren.


Im Bereich des Entlaufortes sollte man eine Futterstelle einrichten. Das heißt, man platziert dort wohlriechendes Futter. Dies kann das Lieblingsfutter des Hundes sein, oder auch -auf die Schnelle- etwas Leckeres aus dem nächsten Schnellrestaurant. Um den Geruch zu steigern, sollte man, aus verschiedenen Richtungen, Duftspuren zur Futterstelle ziehen. Hier sind die Rezepte relativ flexibel. Grundsubstanz ist Wasser, dieses wird mit Leberwurst und Brühwürfeln beispielsweise zu einer leckeren Suppe gekocht. Es kann aber auch Wurstwasser, verdünntes Paté-Futter, Pansenwasser usw. genutzt werden.

Beim Einrichten der Futterstelle sollte man einen ruhigen Ort wählen, möglichst weit entfernt von Hauptverkehrsstraßen und Bahnlinien.


Die Ratlosigkeit und die Verzweiflung steigen, wenn der Hund nicht binnen weniger Stunden wieder auftaucht oder gefunden wird.

Den Hund selber zu sichten, ist in etwa so, wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, daher sollte man -statt den Hund aktiv zu suchen- die Menschen finden, die den Hund gesehen haben, denn viele Augen sehen mehr als 2. So sollte man beginnen, Flyer auszudrucken und großflächig zu verteilen. Auch Facebook sollte man nutzen, es gibt dort lokale Gruppen für vermisste Tiere, die durchaus viele Menschen erreichen. Hier sollte man darauf verweisen, dass Sichtungen telefonisch durchgegeben werden sollten, denn werden diese veröffentlicht, so gibt es immer hilfsbereite Menschen, die beginnen, den Hund dort zu suchen.


"Suchen" ist ohnehin ein schwieriges Thema. Wir können es absolut verstehen, dass ein Besitzer, der sein geliebtes Tier vermisst, nichts unversucht lassen möchte und Tag und Nacht sucht. Gerade bei ängstlichen Hunden oder Hunden, die in einer Paniksituation entlaufen sind, kann dies aber absolut kontraproduktiv sein, denn die Hunde merken, dass sie gesucht werden, sie riechen das Adrenalin des aufgeregten Besitzers und fühlen sich verfolgt, was dazu führen kann, dass der Hund weiter flüchtet. Sogar, und das ist für viele Hundemenschen unvorstellbar, vor dem eigenen Besitzer.


Oftmals entlaufen Hunde aus dem Auslandstierschutz, welche das Straßenleben kennen und sehr schnell in den Instinktmodus zurückfallen, aber auch Nachbars Waldi merkt irgendwann, dass Menschen ihn verfolgen und einfangen wollen, so dass er sich fern hält und beginnt, nach Futter zu suchen.


Nachdem man geflyert hat und die Vermisst-Meldung ins Internet gestellt hat, gehen in der Regel Sichtungen ein. An den Sichtungsorten sollten auch wieder Futterstellen eingerichtet werden und, wenn möglich, per Wildkamera überwacht werden, um dort zeitnah, wenn der Hund die Futterstelle angenommen hat, ggf. eine Lebendfalle aufzustellen.


Es gibt natürlich leider auch Fälle, in denen keine Sichtungen eingehen, in denen die Vermutung besteht, der Hund könne verletzt sein oder aber der Hund samt Leine entlaufen ist. In diesen Fällen sollte man das Hinzuziehen eines Pettrailers ins Auge fassen.

Damit der Suchhund eine Spur finden kann, wird ein Geruchsträger des entlaufenen Hundes benötigt (zum Beispiel Geschirr, Halsband, Fell aus Bürste). Der Geruchsträger sollte eindeutig nach dem entlaufenen Hund riechen und nicht von mehreren Tieren benutzt worden sein. Man sollte diesen Geruchsträger luftdicht in einer neutral riechenden Verpackung zur Seite legen (saubere Tüte, Einmachglas...). Einen solchen Geruchsträger kann man, zur Sicherheit, natürlich auch schon vor dem Entlaufen erstellen.


All diese kurzen Tipps könnte man viel ausschweifender formulieren, es soll lediglich ein kurzer Überblick über die ersten Maßnahmen nach dem Entlaufen sein.


Wir hoffen, dass Sie ihren geliebten Vierbeiner schnell wieder in die Arme schließen können und stehen für detaillierte Informationen zum Thema Hundesicherung gerne jederzeit zur Verfügung. Auch verfügen wir über geeignetes Equipment wie Wildkameras und Lebendfallen.

Vielleicht kennt ihr auch schon unsere Facebook Seite? Wenn nein, dann nix wie hin: Hilfebedürftige Tiere in Minden